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Selbstbaugleise für Spur Z

Das Problem
Die Materialien zur Lösung
Die Verarbeitung
Das Ergebnis
Projekt Z

Das Problem

Ich möchte auf meiner Spur-Z-Anlage gerne originalgetreue Gleise verlegen. Leider gibt es soetwas nicht als Großserienprodukt. Die Allerweltsware von Märklin hat leider viel zu große Schienenprofile und dafür zu kleine Schwellen. Außerdem haben die Weichen einen riesen Schaltkasten auf der Oberseite und sind fast eine Kapitalanlage

Auf einem FREMO-Treffen habe ich einige Spur-N-Bahner getroffen und über deren Gleise geschwärmt. Sie nennen ihre Spur fiNescale und das trifft die Art ihres Modellbaus sehr gut. Sie stellen in N locker die meisten H-Nuller in den Schatten. Jens Emmermann war so freundlich, mir zu verraten wie man diese filigranen Wunderwerke herstellt. Auf Jens eigener Internetseite hat er unter anderem eine Bauanleitung für Weichen in Spur N hinterlegt. Einen Link dorthin stelle ich unter Z-Links bereit. Außerdem machte er mir Mut, dass soetwas auch in Spur Z möglich ist.

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Die Materialien zur Lösung

Wie komme ich also an filigran gefräßte Schwellenroste für Gleise und Weichen? Auch hier wußten die N-Bahner Rat. Aus der Werkstatt von Paul Petau in Meschede gibt es Schwellenroste in Spur Z zu kaufen. Die Schwellenbänder werden aus Platinen gefräst. Dabei bestehen die Schwellen aus Pertinax und die Kleineisen aus der Kupferbeschichtung. Das hat den Vorteil, dass die Schienen direkt auf die Kleineisen gelötet werden können und dennoch keine Kurzschlüsse entstehen. Es gibt zwar nur eine kleine Auswahl an Weichenbauformen, die reicht aber sicher für die meisten Probleme aus. Man braucht allerdings für jeden Wichentyp eine Schablone zum Zusammenbau. Darum habe ich mich selber für nur einen Typ entschieden. Ich habe nur die kleinste preußische Weichenbauform verwendet. (Ich bin aber kein Experte für Weichen und kann mich nicht mehr an die genaue Bezeichnung erinnern.)

Und wer verkauft so kleine Schienenprofiele? Auf Tipp von Jens Emmermann habe ich sie in Krefeld im Versandhandel Marsilius (siehe Z-Links ) erstanden. Der importiert sie aus den USA, wo es scheinbar sehr viele Modellbahner mit dem Maßstab genauer halten als in good old Europe. Die Profile haben Code 40, also 40 tausendstel Inch, das ist ziemlich genau einen Millimeter hoch, sind allerdings etwas breiter als ein richtiges Schienenprofil. Es gibt eine blanke und eine brünierte Variante. Ich habe die brünierten Profile gekauft, da bei diesen nur dort Lötzinn haften bleibt, wo vorher die Brünierung entfernt wurde.

Hier habe ich mal alles zusammengestellt, was ich für den Bau der Weiche benötigt habe:

man nehme:

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Die Verarbeitung

Die einzelnen Punkte der Bauanleitung werde ich hier nicht durchgehen. Einen Link zu der Baulanleitung von Jens Emmermann werde ich unter Z-Links einstellen. Wohl aber will ich meine Anmerkungen zur Verarbeitung machen:

Die Ausarbeitung der Schienenstücke für die Weichen nimmt einige Zeit in Anspruch. Wenn man der Anleitung folgt entsteht aber ein passables Ergebnis. Ich habe fast ausschließlich mit einer ausgedienten Fingernagelfeile gearbeitet. Das dünne Metallblatt ist etwa so dick wie die Rillen im Herzstück und die Diamantbesetzung nimmt viel Material weg ohne daran zu sehr zu reißen. Am schwersten ist mir das abschließende Zurechtbiegen der Zungen gefallen. Wer sich dabei Mühe gibt hat es aber später bei der Einstellung des Weichenantriebs weniger Probleme.

Dann kommt das Zusammenlöten. Ich habe zwar schon das eine oder andere gelötet, als besonders erfahren darin würde ich mich allerdings nicht beschreiben. Ich habe mir Lötpaste gekauft und diese nach Anleitung verwendet. Allerdings hat das nicht sehr gut geklappt. Ich vermute, dass mein Kolben einfach nicht genug Leistung hat. Daraufhin habe ich die Teile nach guter alter Technik mit normalem Zinn mit Seele vorverzinnt und verlötet. Das ging besser! Zuerst habe ich nur jede vierte Schwelle befestigt. Es haben sich jedoch des öfteren Kleineisen abgelöst - also bin ich dazu übergegangen jede zweite Schwelle anzulöten. Im Bereich der Herzstücke und Weichenzungen habe ich dann sogar alle Punkte Verbunden, um die elektrische Leitfähigkeit auf jeden Fall zu gewährleisten.

Die Aufsicht der Einfahrweiche zeigt die zugefeilten Schienenstücke und die Lötstellen:

Ein Blick auf die Einfahrweiche

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Das Ergebnis

Wie alle guten Dinge der Modellbahn muss natürlich auch das Gleis lackiert werden. Dazu habe ich für meinen ersten Versuch Farben von Humbrol und Revel mit dem Pinsel aufgetragen. Außerdem habe ich das Ende schon mal mit Diabasschotter aus dem Hause Asoa probegeschottert. Ich hatte nur die Körnung H0-fein da und habe den Schotter nach dem Fotografieren wieder entfernt. Ich dachte er wäre viel zu grob. Nachdem ich mir die Fotos am PC angesehen habe denke ich alledings mittlerweile, dass die Größe ganz annehmbar ist:

lackiertes, geschottertes Testgleis

Endgültig habe ich mich aber noch nicht entschieden, ob ich diesen Schotter nehmen werde.

Die Gleise und Weichen sind jedoch sehr schön geworden. Noch sind sie nicht alle fertig, aber der Tag wird kommen... und zwar hoffentlich bald. (Nicht weil Gleisbau keinen Spaß macht, sondern weil ich dann bald fahren kann!) Weitere Tipps am Rande des Gleisbaus werde ich unter Z-Tipps noch einzeln beschreiben. Neben dem Prellbock und Weichenantrieben (von der alten Homepage) kommen noch Entkuppler und Kabelkanäle hinzu. Hier aber erstmal noch ein paar Bilder mit Gleisbau:

Die Backenschienen sind zugefeilt und angebaut:

montierte Backenschienen

Aus den verschiedenen Materialien wird eine Weiche:

aus Rohling wird Weiche

Und die Weiche wird dann mit Pattex eingeklebt (1Cent als Größenvvergleich):

und eingebaut!

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Diese Seite wurde am 02.03.2005 zuletzt überarbeitet.

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